Ja, sicher. Die dicken Wolken hinter den Sonnenblumen könnten weg. Wäre es aber so heiß und sonnig, wie es den ganzen Sommer schon war, käme ich ja zu nichts. Also schaue ich mal, was alles noch heute weg kann, wenn schon die Wolken bleiben.
Die Gemeinderäte in einem kleinen Dorf schauen sich einen ziemlich großen Erdhaufen an. Dieser muss entweder auf dem Grundstück verteilt werden – und würde dafür sorgen, dass der Boden dann durchschnittlich einen halben Meter höher läge, oder er muss abtransportiert werden. Darüber entscheiden die Gemeinderäte aber erst in der Gemeinderatssitzung, heute haben sie sich nur vom Anblick des Haufens überzeugt und beeindrucken lassen.
Der im Frühbeet vergessene Salat fängt langsam an zu blühen. Der kann auch weg, den will keiner mehr essen.
Der Rasen ist weg. Da ist nur noch strubbelkurzes Gras.
Das Unkraut zwischen der Pfefferminze muss auch weg.
Die Tomaten müssen nicht weg, sie müssen nur gelegentlich gepflückt werden. Eine nach der anderen wird reif, rot, saftig und süß.
Im Frühjahr hat der Mitbewohner einen Nadelbaum abgesägt. Der Stumpf sieht jetzt zwar lustig gefärbt aus, muss aber auch noch weg.
Ob es den weißen Trauben zu trocken war? Einige sind groß geworden, doch die meisten sind immer noch so klein wie Rosinen.
Am roten Weinstock hängen ebenfalls Trauben, die sind aber nicht so unterschiedlich groß.
Beim Blumengießen sehe ich, dass sich schon wieder kleine Läuse auf der Kamelie niedergelassen haben. Die müssen auch weg. Unbedingt. Weiß jemand, wie?
Da noch genug Stoff im Schrank liegt, muss davon auch was weg: Ich nähe mir jetzt ein Shirt daraus.
An diesem Tag kamen noch eine ganze Menge mehr Dinge weg: Die toten Fliegen auf den Fensterbrettern, die Spinnweben unter der Zimmerdecke, die Staubflusen unter den Schränken – aber davon habe ich kein Bild gemacht. Wenn ich heute noch das Shirt fertignähe, kann ja morgen wieder die Sonne scheinen und ich kann wandern gehen.
Bei Caro von „Draußen nur Kännchen“ gibt es noch viel mehr Bilder vom 12. August zu sehen.
Kunst war nicht dabei, die weg kann. Dann hast du nichts falsch gemacht.
LG
Astrid
Es hat niemand behauptet, die Installation aus Staubflusen, Fäden und Katzenhaaren in der Ecke sei Kunst. Da kam sie weg 😉
Was ein fleißiger Tag, da muss ich mich ja echt schämen gehen
Ach was. Ich hab nur ein bisschen von dem nachgeholt, was schon den ganzen Sommer lang liegenblieb…