Ich habe zwar lange keine Bilder vom 12. des Monats gezeigt, das heißt jedoch nicht, dass das so bleiben muss. Auch wenn heute nicht nur Sonntag, sondern auch Muttertag war, musste ich arbeiten.
Zum ersten Termin brauchte ich nur ein paar Schritte zu gehen: Die Frauen aus der örtlichen Kirchengemeinde streikten. Der drohend dunklen Wolken wegen hielten die Frauen ihren Gottesdienst nicht unter freiem Himmel, sondern unter dem dichten Dach des katholischen Gemeindehauses ab. Von der Aktion der Frauen aus Münster, die vom 11. bis zum 18. Mai andauern soll, hatten sie aus den sozialen Medien erfahren. Den Frauen ging es allerdings nicht nur um die weibliche Teilhabe, sie wollen alle Menschen gleichberechtigt einladen. Aus allen Richtungen strömten nicht nur Frauen, sondern auch Männer ins Gemeindehaus, so dass die Initiatorinnen weitere Stühle aufstellen mussten.
Bevor jedoch der eigentliche Gottesdienst begann, musste ich entschwinden und zu einem weiteren Termin fahren: Zum Tag der Städtebauförderung wurde die offizielle Übergabe eines Dorftreffs gefeiert. Ursprünglich sollte das fast 150 Jahre alte ehemalige Schulgebäude einem Neubau weichen. Da genügend Einwohner protestierten, blieb das Haus stehen und wurde saniert. Ob sich der Einsatz von anderthalb Millionen Euro gelohnt hat, wird die Zeit zeigen. Heute war jedenfalls eine Menge los.
Zurückgekehrt wartete ein netter Eintopf auf mich. Danach musste ich erst einmal Texte schreiben, schließlich soll morgen etwas in der Zeitung stehen.
Die fleißige Arbeit wurde belohnt: Jetzt war der Himmel halbwegs blau und die Sonne grinste gelegentlich. Auf der Terrasse streckt der vor einem Jahr in Weimar gekaufte Gingko seine Blättchen:
Nebenan blüht die Iris. Das freut mich, schließlich habe ich sie im letzten Jahr extra verpflanzt, damit es ihr wieder besser geht. Ansonsten habe ich zu diesen Blumen ein, nunja, nicht ganz einfaches Verhältnis: Sie standen im Innenhof unseres Gymnasiums. Blühten sie, begann in jedem Jahr aufs Neue die Prüfungszeit. Lange waren davon immer die anderen, die älteren Schüler, betroffen. Nur im letzten Jahr nicht, da durfte ich dann selbst meine Prüfungen ablegen.
Zeit für Kuchen und Tee.
Verbunden mit: Draußen nur Kännchen und damit vielen anderen, die ihren Tag in zwölf Bildern zeigen.
Ich finde es prima, wenn sich Menschen für eine Sache zusammentun. Bleibt abzuwarten, wie das mit dem Dorftreff weitergeht.
Beste Grüße
Suse
Da ein Teil desselben vom bereits seit 25 Jahren bestehenden Jugendtreff mit dem sprechenden Namen „Faulenzer“ betrieben wird, ist die Hoffnung gut. An vier Abenden soll das Haus offen sein.