KĂŒrzlich habe ich entdeckt, dass ich bei Frau BrĂŒllen unter der Rubrik: „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“, hĂŒbsch abgekĂŒrzt unter: WMDEDGT, viele Menschen einfach aufschreiben und verlinken, was sie den ganzen Tag lang so machen. Da das besonders bei jemandem wie mir, der gefĂŒhlt den ganzen Tag am Laptop Texte schreibt, so aussieht, als mache ich nichts, beteilige ich mich heute mal daran.
Gestern Abend hatte ich zwei Termine: Erst eine Jahreshauptversammlung vom Obst- und GemĂŒsebauverein. Die war schneller zu Ende, als ich gehofft hatte, und so war ich fĂŒr meinen zweiten Termin etwas zu frĂŒh dran und musste warten, bis die Taucher aufgetaucht und in der Pizzeria angekommen waren.
Dank dieser Termine kam ich gestern etwas spĂ€ter ins Bett, als gewöhnlich – und als der Wecker klingelte und die Lieblingshausziege zum Wecken kam, drehte ich mich noch ein paar Minuten auf die andere Seite. Im Gegensatz zu den beiden, die noch hier wohnen, muss ich ja nicht pĂŒnktlich in einer Schule oder an der Arbeit sein. Aber nicht lange, dann fiel mir ein, was heute alles noch erledigt werden wollte – und so war ich doch mit einem Hupf aus dem Bett.
Einen groĂen Kaffee getrunken, etwas Zeitung gelesen, gewartet, bis ich mit der Katze allein in der Wohnung bin und dann habe ich erst einmal den Ofen angefeuert, den Computer hochgefahren und mit Schreiben angefangen: ZunĂ€chst den Text ĂŒber die Sitzung des Gemeinderates, der noch nicht ganz fertig war, den Text ĂŒber die Jahreshauptversammlung und dann zwei Blogtexte fĂŒr eine GebĂ€udereinigungsfirma.
Zwischendrin geduscht, Katze gestreichelt, die frisch gelieferte GemĂŒsekiste nach oben geholt, ordentlich angezogen und zum Termin in die Bank: Hier bekam ich erzĂ€hlt, wie deren Bilanz im vergangenen Jahr war, darĂŒber muss ich dann aber erst morgen schreiben. Hoffte ich. Wieder nach Hause, einen Apfel essen, zurĂŒck an den Laptop. Noch einen Blogtext fĂŒr die GebĂ€udereinigungsfirma. Jetzt sind es nur noch vier – von insgesamt 13.
Zwischendrin war es lĂ€ngst Mittag und der Lieblingsmann kam von der Arbeit nach Hause. Heute hatte ich es allerdings noch nicht geschafft, das Essen vorzubereiten. Da in der GemĂŒsekiste ein schöner frischer Salatkopf ist, sollte es diesen heute geben. Da der Lieblingsmann sah, dass ich am Tippen bin, fing er an, den Salat zu basteln. Ich roch schon die gebratenen SpeckwĂŒrfelchen, linste in die KĂŒche und sah: Ich irrte mich. Es wurden Schinkennudeln vorbereitet. Das ist immerhin ein von den Teenies sehr geschĂ€tztes Futter, wenn die Lieblingshausziege mit ihrem Schahatz kommt, wird ordentlich gespachtelt und nicht am Essen gemĂ€kelt.
Weiter an den Texten. Noch vor dem Mittag wurde einer fertig: Jetzt waren es nur noch drei. Inzwischen klapperte in der KĂŒche das Besteck. Ich hatte inzwischen auch ordentlich Hunger. Einen Salat gab es trotzdem, zu den Schinkennudeln. Nur die Lieblingshausziege kam nicht. Da hab ich wohl wieder nicht hingehört, als sie ganz genau und detailliert erklĂ€rt hat, wo sie wann ist und wo nicht. Also stiefelte der Napf mit den ganzen Nudeln zurĂŒck in den Herd, schlieĂlich sollte die Katze ihr eigenes Futter fressen.
Der Lieblingsmann sauste wieder fort, ich rĂ€umte die KĂŒche noch ein bisschen auf und bereitete mir einen Espresso, gegen das Fresskoma. Immerhin waren die Nudeln wirklich lecker. Da mir beim Schreiben die Sonne den Pelz gewĂ€rmt hatte, vergaĂ ich glatt, rechtzeitig Holz aufs Feuer zu legen. Also legte ich ein StĂŒck Holz auf, und hoffte, dass es wieder anbrennt. Tat es nicht. Ich legte die leere Nudelpackung unter das angekokelte HolzstĂŒck – und hoffte wiederum. Doch, das Feuer fing wirklich wieder etwas an zu flackern. Auf in den Endspurt: Noch zweieinhalb Texte.
Zwischendrin meldete sich das Taschentelefon und möchte, dass ich die Akkus wieder auflade. Gerne doch. Noch anderthalb Texte.
DrauĂen der Himmel war schön blau, ich wĂ€re gerne rausgegangen. Wenigstens fĂŒr ein halbes StĂŒndchen. Doch ich bin noch nicht fertig. Noch einen Text.
BĂ€h. Langsam zogen dicke graue Wolken ĂŒber den Himmel. Menno. Ich wollte doch noch raus. Noch zweihundert Wörter.

Enten? GĂ€nse? Egal.
Zwanzig vor fĂŒnf: Endlich geschafft. Schnell umziehen und nichts wie raus. Ich brauchte dringend Auslauf. Das Foto zeigt auch, dass Sensor putzen angesagt wĂ€re. Leider habe ich das noch nie gemacht. WeiĂ jemand, wie ich das machen sollte?
Die Lieblingshausziege war immer noch nicht da. DafĂŒr wollte die Katze auf meinen Arm zum kuscheln. Der Tag war dann bald zu Ende, es gab Abendbrot und noch einen Termin: Jahreshauptversammlung beim Sportverein.