Neulich, auf dem Weg von Engelhardsberg nach Oberfellendorf, so richtig oben auf dem Juraplateau in der Fränkischen Schweiz, dort, wo in manchen Dörfern nur alle zehn Jahre einmal ein Bauplatz freigegeben und ein neues Haus errichtet wird – alles profunde Maßnahmen gegen Überfremdung – schließlich will hier niemand jemanden als Nachbarn haben, der irgendwann etwas gegen Hähnekrähen und Kirchglockenläuten einzuwenden hat und das auf dem Klageweg durchsetzen will, dort entdeckten wir am Waldesrand erfreut das erste satte Grün.
Der zweite Blick jedoch zeigte: Das ist kein Gras, das sind dicke Moospolster an, ja was eigentlich? Auf Holzstücken, die auf einem Wagen liegen. Gerade in der richtigen Größe, um sie in den Ofen zu stecken. Wie lange mögen die schon hier liegen? Selbst die Dachsteine hinter dem Wagen haben sich ein dickes Moospolster zugelegt. Wäre das Moos nicht so feucht, könnten wir uns auf die weichen Kissen fallen lassen und picknicken.

Damit nichts federt und alles ruhig steht, klemmt ein Holzstück zwischen den verrosteten Blattfedern
Nur ein paar Meter weiter steht noch ein Wagen, der – im Gegensatz zum ersten – inzwischen völlig zusammengebrochen ist. Dahinter wartet die Kreissäge. Wartet sie darauf, dass derjenige der hier sein Holz gesägt und auf die Wagen gepackt hat, irgendwann einmal wiederkommt? Vielleicht ist der Mensch ja zum Mittag mit dem Schlepper nach Hause gefahren, auf dem Küchentisch lag der Brief mit dem Lottogewinn? Und er sagte: Schluss mit der Schufterei, jetzt übernimmt eine ordentliche Heizung diese Arbeit? Oder ist er in den warmen Süden ausgewandert?
Auch wenn der Rost von Laub verdeckt und moosbewachsen ist, ein wenig davon schimmert überall durch. Deswegen reiht sich dieser Anblick in die Tonari’sche Rostparade ein, die es jeden Monatsletzten gibt. Der Klick führt zu wunderbaren rostigen Bildern.