Der Hausmeister brauchte fast eine halbe Stunde, in denen er sich sämtliche Kümmernisse, die im die Mieter so bereiteten, von der Seele redetem, bis er endlich zum entscheidenden Punkt kam:
„Wollen Sie wirklich für Frau Rasch einen neuen Wäscheständer kaufen?“
Der Hausmeister seufzte lang und tief: „Die macht mich noch wahnsinnig. Sie kontrolliert alles, sagt sie. Aber das stimmt nicht. Seit ihr Mann auf dem Friedhof liegt, geistert sie nachts durchs Haus, ganz egal ob der Vollmond hell vom Himmel leuchtet oder eine schmale Mondsichel durch die Dunkelheit scheint.“
Herr Tausendschön klopfte dem Hausmeister anerkennend auf die Schulter, doch dieser war noch nicht fertig mit seiner Geschichte: „Frau Rasch läuft durch das Haus, vom Kohlenkeller bis nach oben, dort, wo früher, vor der Zäsur, der Taubenschlag war. Dabei ruft sie immer nach Manfred.“
Herr Tausendschön unterbrach den Hausmeister: „Hieß ihr Mann nicht Willi?“
Die anderen Etüden gibt es wie immer bei Christiane zu lesen.
Sehr schön. Da ich hier noch nicht viel gelesen habe (nichts), scheint es zuerst wie ein abgeschlossenes Fragment einer längeren Geschichte. Interessant der Kohlenkeller, den kenne ich auch noch. Dunkle Ecken, dunkle Gestalten, es ertönt ein virtueller Schrei. Oder so. Und Manfred: super!
Und hey, danke, ich war nicht der letzte diese Woche! Klasse.
LG!
Ja, noch später geht ja fast nicht mehr, dann gibt es ja schon die neue Wortspende.
In der vorigen Woche war der erste Teil zu lesen:
http://www.jaellekatz.de/abc-etueden/einzigartig-strassenschlucht-achterbahn-abc-etueden
mehr gibt es von der Geschichte noch nicht. 🙂
Tausendschön ist auch ein toller Name, das möchte ich mal anmerken. Und Manfred? Das schreit ja gerade zu nach einer Aufklärung!
Kommentar fast in letzter Minute 😉 Schön, dass du wieder mit dabei bist!
Liebe Grüße
Christiane
Eine Fortsetzungsgeschichte, wie schön! Bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Hups – wer ist Manfred – bin auch auf die Fortsetzung gespannt 🙂