Hoch über der Saale, die im Tal vor sich hin mäandert, thronen drei Schlösser von Ost nach West auf Muschelkalk: Das alte Schloss, ein kleines Rokokoschlösschen und ein Renaissance-Schloss.
Goethe war auch schon da: Die Schlösser gehörten schließlich der herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar-Eisenach und Herzog Carl August war sowohl Freund, als auch Dienstherr des Dichterfürsten. Am 4. März 1777 schrieb Goethe von einem Aufenthalt im Rokokoschlösschen an Charlotte von Stein: „Auf meinem Schlösschen ist’s mir sehr wohl, ich habe recht dem alten Ernst August gedankt, dass durch seine Veranstaltung an dem schönsten Platz, auf dem bös’ten Felsen eine warme gute Stätte zubereitet ist.“
Goethe weilte im Sommer 1828 gerade im Renaissanceschloss, als er die Nachricht vom Tode Carl Augusts erhielt. Er blieb dort bis in den Herbst hinein und verfasste in dieser Zeit die Dornburger Gedichte. In der Bergstube, die Goethe damals als Wohn- und Schlafzimmer diente, steht noch immer sein Schreibtisch. Die Aussicht von dort oben war großartig – und kann immer noch besichtigt werden.
Für Andere war die Aussicht dagegen nicht so rosig: Als 1717 ein Brand in Dornburg auch das Amtshaus in Schutt und Asche legte, bekam der Ortspolizist oben in der Dornburger Veste eine Wohnung – und das Gefängnis wurde ebenfalls dorthin verlegt. Die Fenster sind bis heute vergittert und es ist zu sehen, wie damals das Gitter nachträglich mit Backsteinen eingebaut wurde. Inzwischen sind die Steine verwittert und das Gitter verrostet. Beide würden einem Ausbruchsversuch wohl nicht mehr viel Widerstand bieten. Das ist auch nicht mehr nötig: In der Veste ist nichts und niemand mehr drinnen.
Den Gitterrost jedoch schicke ich zur Frau Tonari auf die Rostparade. Wer Lust auf noch mehr Rost bekommt, klickt einfach Hier.
Ja, gesiebte Luft trifft es 😉
Danke für das schöne Gitterfenster.
Deine Bilder und der Beitrag insgesamt machen richtig Lust, diese Ecke Deutschlands mal wieder zu besuchen.
Ja, wandern könnte ich dort auch mal wieder. 🙂 Immerhin habe ich relativ nahe dran einen Teil meiner Studienjahre verbracht.
Hallo Jaelle,
schöne Aus-und Ansichten sind das.
Immer wieder muss man auch als „Gern+Fernreisender“ feststellen, wie wunderschön Deutschland ist!
Die Gitter sind nur noch rostige Zierde, gell. Das hat der Rost ganze Arbeit verrichtet!
Liebe Grüße
moni
Ja, die Gitter sind rostig. Sollte die Veste einmal restauriert werden, dann werden sie wahrscheinlich ersetzt. 🙂
viele Grüße
Jaelle
Oh ja, gesiebte, rostige Luft, lach.
Toll.
Danke für die Ausführungen, sehr interessant.
Viele Grüße Bärbel
Die Insassen konnten sich bestimmt nicht über einen Eisenmangel beschweren. Eher über schlechtes Essen, oder so 😉
viele Grüße, Jaelle
Sehr interessant, werde jetzt öfter mal bei Ihnen vorbei schauen !!!
Immer gerne. Freut mich doch. 🙂