„Dass eine einzige Linie die Kraft hat, im Betrachter Bilder, Emotionen und komplexe Zusammenhänge ins Leben zu rufen, ist aus meiner Sicht wirkliche Magie.“
– Ugo Dossi, 2007
Tingus heißt die Ansammlung an großen rostigen Platten, die in der Künstlernekropole am Kasseler Stadtrand darauf warten, dass die Asche von Ugo Dossi an dieser Stelle vergraben wird. In ihnen sind Linien zu sehen, eine Rose, ein Totenkopf, was auch immer die Fantasie des Betrachters daraus macht.



Sollte ein Feuer zwischen den Platten brennen, bringen die Flammen die Linien zum tanzen. Asche zeigt, dass auf diese Idee bereits andere kamen. (Ich nehme mal an, es ist nicht erlaubt).
Das künftige Grab von Ugo Dossi ist allerdings nur eines, das in der Künstlernekropole zu finden ist: Friedliche Höfe der Ruhe.
Verbunden mit: Frau Tonari und ihrer Rostparade.
Was für ein wunderbar magisches Kunstobjekt, liebe Jaelle,
für mich sieht es (speziell auf dem letzten Bild) aus wie ein tanzendes Herz über einem Springbrunnen.
Angenehmen Tag und lieben Gruß
moni
Das ist ja das Schöne an diesen Linien: Jeder sieht etwas ganz Besonderes, etwas Eigenes darin.
Heißt das Ugo sich den eigenen rostigen Grabstein gestaltet hat? Nicht schlecht..
Nicht nur einen, lieber Herr Ackerbau. Dort stehen mehrere dieser rostigen Stelen…
Das nenne ich mal Kunst am Grabstein, das hat wirklich nicht jeder und nicht jede Stadt einen ganzen Künstlerfriedhof. Vielen Dank für diese Info.
Liebe Grüße
Arti
Stimmt. Den gibt es nur in Kassel :-), ebenso wie das Museum für Sepulkralkultur.
Liebe Jaellekatz,
ich sehe es wie Moni – auf dem letzten Foto sehe ich ein schönes Herz, das über einer Art Springbrunnen schwebt. Wunderschöne Fotos!
Liebe Grüße, Karina
Ja, jeder sieht etwas in diesen Bildern. Das macht sie so einzigartig.
Und hier eine echte Künstlernekropole; heute bekommt man wieder was zu sehen. Sehr schön, einen rostigen Grabstein könnte ich mir auch vorstellen….Liebe Grüsse Kalle
Da ist leider bei den meisten Friedhöfen die Friedhofssatzung vor ;-), wenn Du Glück hast, dann geht das.
Ich mag solche magischen Kunstobjekte wo man seiner Fantasie freien Lauf geben kann. Sehr interessant…Und das letzte Foto sehe ich auch Herzen..
(Feuer dort selbst anzumachen ist sicher nicht erlaubt, vermute ich stark..)
Liebe Grüsse
Elke
Obwohl sich Feuer und Flammen in der Dunkelheit hier ausgezeichnet machen würden…
Das sieht ja interessant aus – aucu, wenn mein Kopf da lieber eine Erdkugel erkennt und keinen Totenkopf. Ob das mein lebensliebender Geist ist, der heimlich durchkommt und mir daher die Sicht auf den Totenkopf verwehrt? 😉
Liebe Grüße
Es ist so, dass der Totenkopf – oder was ich dafür hielt – auf einer anderen Platte zu finden war ;-), und hier nicht im Blog gelandet ist. Was aber nichts macht: Solltest du mal nach Kassel kommen, kannst du die Nekropole gerne besichtigen. Es lohnt sich 🙂
Wir hätten doch ein paar Tage länger in dieser Stadt bleiben sollen. Vielleicht wäre dann auch Zeit über den Documenta-Besuch hinaus geblieben, um diesen Ort zu entdecken.
Ich freue mich sehr, dass Du uns das phantasieanregende Kunstwerk zeigst.
Grabkunst der besonderen Art.
Ich sehe auch ein Herz und eine Weltkugel. Aber wer weiß schon, was sich bei wechselnden Lichtverhältnissen noch so auftut.
Wer nichts von der Nekropole weiß, findet sie kaum. ;-), zwischen den einzelnen Grabstellen führt nur ein schmaler Pfad durch den Wald. Ich nahm vor Jahren mal an einer Führung mit dem Leiter des Kasseler Museums für Sepulkralkultur teil, der erzählte viel über die Grabstellen, die Künstler und den einzigen Epitaph, den es dort gibt. 🙂 Kassel lohnt sich, auch wenn es sich auf den ersten Blick etwas spröde gibt.