12 Bilder vom 12. September

Hui, geht die Zeit schnell vorbei. Da war doch gerade erst der 12. August, da isses schon wieder September. Der Tag als solcher war eher unspektakulär, nach dem Kaffee habe ich die Katz gefüttert und mit dem Arbeiten angefangen: Spülmaschine ausräumen, Waschmaschine einräumen und anschalten, kurz mit dem Staubsauger durch die Räume flitzen und so ein oder zwei kleine Ecken kurz abwischen. Fertig.

Ja, Fische halten es für einen kleinen Moment an der Luft aus. Wir können ja auch eine kurze Weile unter Wasser bleiben.

Dan noch ein bisschen Bürokram, Fotos in die Dropbox räumen, Rechnung schreiben, wegschicken. Die Kirchturmuhr schlug schon zwölf, aber der Blogbeitrag für die Fränkischen Tapas über den Aischgründer Spiegelkarpfen war noch nicht ganz fertig geschrieben.

Die Bowl von gestern, kurz bevor sie auf Reisen ging

Aber lange hat es nicht mehr gedauert, dann gab es zum Mittag einfach Brot mit Hummus. Zwei Drittel der gestern zubereiteten Bowl waren ja auf Reisen gegangen, das dritte Drittel hatte ich verspeist. Nur für mich alleine lohnt es sich der Aufwand dann doch nicht.

Jetzt ist die Holzplatte sauber. Und feucht.

Weil eine Holzplatte in der Küche vor Jahren unbehandelt blieb, hatte der Staub  mit dem, was eben so in der Küche beim Kochen an Wasserdampf und Bratendunst herumwirbelt, eine ziemlich feste Allianz gebildet. Doch der schwarzen Olivenöl-Seife in heißem Wasser und einer Wurzelbürste wich der Schmierfilm schneller als gedacht. Jetzt muss die Platte noch richtig trocknen, dann wird sie lackiert.

Für dieses Wochenende muss ich noch einen weiteren Text schreiben. Den plane ich allerdings lieber auf der Terrasse vor. Gemalt habe ich auch, das gibt es hier aber nicht zu sehen.

Eine der Rosen im Garten gibt noch einmal alles.

Die Trauben sind schon ziemlich dick. Ich weiß allerdings nicht, ob sie nun süß oder sauer sind. Vielleicht sollte ich mal probieren.

Da habe ich jemanden im Beet vergessen.


Die Lieblingshausziege arbeitet gerade eine Vitrine auf: Das wird die – mit Tapete beklebte – Rückwand.


Und das ist ein kleines Detail, das dann oberhalb der Rückwand zu sehen ist. Noch sind es eine Menge Einzelteile, die auf ihren Zusammenbau warten.

Das sind jetzt zwar keine 12, sondern nur 10 Bilder, aber es zeigt trotzdem ganz gut, was ich so den Tag über gemacht habe. Wer mag, guckt sich bei Draußen nur Kännchen die Bilder auf den anderen Blogs an.

12 Bilder vom 12. August

Heute ist wieder der 12. und wie jeden Monat will die freundliche Blognachbarin, bei der es draußen nur Kännchen gibt, sehen, welche 12 Bilder wir den Tag über so gemacht haben. Daher: Bitte sehr.


Heute war ich am Vormittag mit meiner Arbeit fertig. Da war Gelegenheit genug, die Nase mal in eine neue Richtung zu stecken. Ich fuhr also – bin ja gerade in Kassel – nach Korbach Die Wolken hingen tief und auf Höhe Edersee fing es zu regnen an.
In Korbach selbst war es zunächst noch trocken. Es gibt hübsche Fachwerkhäuser:

An der Kirche wird gerade renoviert. Wer findet den Bauarbeiter bei seiner Siesta?

Noch mehr Fachwerkhäuser. Sie sind so, wie Fachwerkhäuser eben sind, krumm und schief:

Und ein Haus mit hübschem Eingang

Neben dem Rathaus wird gerade mit großem Gerät gebastelt.

Korbach ist ja Hansestadt. Außerdem gibt es hier Gold. Im Edersee und in den Zuflüssen könnte immer noch Gold gewaschen werden, aber es ist verschwindend wenig: Ein altes Bild zeigt, wie früher Gold aus dem Wasser gewaschen wurde.

Starben früher unverheiratete junge Menschen, wurde für diese ein solcher Kranz, manchmal sogar mit Briefen, in der Kirche aufgehängt. Zunächst hingen die Kränze einfach so da, später wurden sie in diese Kästen eingesperrt, in denen sie jetzt auch im Museum zu sehen sind.

Museumskleinkram

noch mehr Museumskleinkram. Ich mag so Zeug ja sehr.

Ein Schäferkarren. Viel Platz war da nicht drin…

Abschließend habe ich mir noch die Korbacher Spalte angeguckt. Spannend.

12 Bilder vom 12. Juli

Heute war ich auf einem Teil der Goldenen Straße unterwegs, dem Teil, der zwischen Bärnau und Tachov die Grenze zwischen Bayern und Böhmen quert. Sicher, ich habe noch mehr Bilder davon, aber die Frau, bei der es draußen nur Kännchen gibt, möchte 12 davon, schließlich ist heute der 12.

12 Bilder vom 12. April

Ostersonntag. Ohne Kirche, ohne Kinder, ohne Eiersuchen. Und ohne Schokolade. Ostern erinnert ja immer daran, dass jeder irgendwie auf der Suche ist: Die Katze guckt nach dem gefüllten Napf, oder schaut, welches Mauseloch im Gras nun bewohnt ist. Dafür suche ich mit der Kaffeetasse in der Hand danach, was aus dem Tag eigentlich werden soll und der Mitbewohner sucht noch eine Mütze voll Schlaf.

Wie lange suchen wir? Wann haben wir uns – oder was immer wir dafür halten – gefunden? Wenn ich mir sicher bin, wer oder was ich im Moment bin, ist dieser vorbei und mein Ich Gesch- ich- te.

Es ist genügend Zeit, einen Hefeteig anzusetzen, er lässt sich den Pelz von der Sonne bescheinen, geht auf und wird zu einem Osterzopf. Auch wenn der erste Kaffee längst getrunken ist, schmeckt der Kuchen. Wir können essen, wann und was wir wollen, was schert uns die Zeit, wenn ohnehin niemand kommen kann.

Der Mitbewohner ist in der Küche beschäftigt, bäckt Chatschapuri, ein mit Ei gefülltes Hefeteilchen. Wer mag, kann dem Link folgen und findet dort die hier fehlenden Bilder. Aber Vorsicht, das Ganze macht Appetit und ich kann sagen, es schmeckt wirklich gut.

Die Tage scheinen endlos, die Stunden dehnen sich und lassen sich mit Tee füllen. Jedem Tag folgt der nächste, geht in den Abend über und die Nacht, bis in den Traum, auf Wegen, die ich nicht kenne und weil ich nur einmal auf ihnen unterwegs bin, werden sie auf keiner Karte eingezeichnet. Sie sind flüchtig, tauchen kurz vor mir auf, haben jedoch ebenso wenig ein Ziel, wie viele der Gänge jetzt. Einfach gehen, durch den Ort, wer macht das sonst noch? Wer hat das überhaupt vorher mal probiert? Selbst für den kurzen Weg zum Briefkasten war das Auto grad gut genug.


Wir gehen los, zunächst über den Friedhof, die Blumen begießen und mit dem gebührenden Abstand plaudern. Echte Neuigkeiten stehen schließlich nicht als Meldung in der Zeitung, sie werden immer noch von Mund zu Ohr weitergegeben und – wie die Ostereier – zuvor entsprechend eingefärbt, je nach Stimmung.

Wir gehen weiter, der Tag ist noch hell und lang, zum Ortsrand und darüber hinaus, in den Wald, zu einem Ort, an dem einst Maria den Kindern erschienen sein soll, im weißen Gewand, sagten sie, vielleicht eilte nur jemand im Nachthemd über den Hof, wer weiß. Im vergangenen Jahr stürzte eine Fichte, riss die Überdachung ein, jetzt ist stehen die Bänke unter freiem Himmel und niemand sitzt oder kniet, nur zwei Fahrradfahrer eilen längs.


Weit oben ein Flieger und hinter uns das Hüttchen, jetzt mit blankgeputzten Scheiben, statt verschlossenen Läden. Hier lebte viele Jahre eine Frau, wachte über den Ort.

Die vorjährigen Buchenblätter rieseln leise im Wind, Hummelgebrumm, Vogelzwitschern, der Specht gibt den Takt vor. Nähert sich jemand, knirscht der Kies, anschleichen ist nicht.

Die Kastanie hebt ihr Pfötchen, vieles wirkt verschoben, langsamer, ver-rückter, wie nach einer langen Rekonvaleszenz, wir können nicht mehr aus der Flut der Unmöglichkeiten schöpfen, wählen Wege, die – weil sie immer erreichbar – so banal schienen bisher. Ich muss mich nur zwischen links oder rechts entscheiden, gehe ich geradeaus oder biege ich auf den engen Waldpfad ab.

Ich muss mich entscheiden, sage ich zum einen Ja, heißt das für den anderen Nein, beides auf einmal geht nur in der scheinbar aufgehobenen metaphysischen Distanz der Computer und Smartphones, die Illusion, ich sei immer und überall dabei. Der helle Buchenwald lässt das Licht bis zum Waldboden, nebenan unter den Tannen ist es dunkel genug für den Eingang zur Nacht.

Nicht verreisen, nicht weit fahren und wandern, wir haben genügend Raum um uns, der sonst ungenutzt, was will ich schließlich im Anderswo wenn ich das Hiersein noch nicht kenne.

Die Eiche hält das Bild, bekrönt es, wird es bald wieder beschatten, verschatten.

Wegducken, zu Hause bleiben, keine Treffen, kein Kaffee unterwegs, kein was-weiß-ich. Je länger diese Zeit dauert, um so weniger fehlen mir viele Dinge.

Daher lasse ich es jetzt gut sein, mir reichen die Bilder für heute. Wer mehr angucken möchte, bitte sehr: Bei der freundlichen Frau mit den Kännchen gibt es viele, nicht unzählige, aber ungezählte.

 

 

12 Bilder vom 12. März



Es ist jeden Morgen das Gleiche: Ich esse mein Müsli mit Joghurt, die Katze wartet auf das typische Geräusch des Löffels, wenn er die letzten Müsliflocken vom Glas schabt. Kaum habe ich alles ausgelöffelt, springt sie auf den Tisch und putzt das Schälchen sauber. Richtig sauber. Der Spülmaschine bleibt nicht mehr viel.

 

 

 

Auf der Autobahn sind signifikant weniger Lastkraftwagen unterwegs, das fällt schon auf. Am Dienstag stand ich noch im Stau, heute habe ich überall freie Fahrt, selbst in den Baustellen.

Huch, was macht ein Auto mit radioaktivem Transport vor mir? Ach, der saniert nur Brand- und Wasserschäden…

 

 

Ob das Muster auf meinen Beinen gemalt ist, wollte ein alter Mann wissen, der mir auf der Straße entgegenkam. Ich habe nicht gleich verstanden, was er meinte, er versuchte es noch einmal zu erklären, schließlich haben wir beide gelacht. Was soll man auch sonst machen, wenn die Sonne scheint?

 

 

 

 

 

Angekommen. Jetzt habe ich eine Weile zu tun. Gegen Nachmittag bin ich fertig und fahre nach Erlangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier bin ich bei einem Projekt, es geht um Duft und Geschmack, Erinnerungen und Schreiben. Noch sind alle Dosen und Gläser der Duftbar fest verschlossen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Warten. Der Oberbürgermeister möchte zur Eröffnung auch noch reden und alle begrüßen, obwohl die Stadtverwaltung mit der Corona-Krise ordentlich beschäftigt ist, wie er sagt.

 

 

Erinnerungen werden wach – und überall notiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Geschmacksbar wird erst geöffnet, als bereits alle über den Duft und die damit verbundenen Erinnerungen geschrieben haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch, ja, ich habe auch was geschrieben. Kommt Ende des Jahres in die Ausstellung ;-), die über das gesamte Projekt gemacht wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Draußen ist es schon ziemlich dunkel. Ich fahre jetzt nach Hause und hoffe, dass es dort was zu essen gibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit Futter im Bauch lässt es sich gut schlafen.

Noch mehr Bilder gibt es bei der Frau, die draußen nur Kännchen anbietet.

12 Bilder vom 12. Februar

Leider sind es heute nur zehn Bilder statt zwölf, aber vielleicht reiche ich die fehlenden noch nach. Wer noch viel mehr Bilder bestaunen möchte, bitte sehr, hier entlang, bei der Frau mit den Kännchen sind sie alle.

So ein hartnäckiger Schnupfen ist einfach bäh. Da schmeckt selbst der Kaffee komisch und ich koche mir nach der obligatorischen ersten Tasse Kaffee lieber einen Tee mit Ingwer, Zimt und Honig.

Der Tag fängt ruhig an, ich schreibe über die Sitzung des Gemeinderates. Anschließend ist Zeit für alles oder nichts oder überhaupt.

Ich krame ein bisschen, suche das eine und finde das andere, wie hier den eingetrockneten Füller. Der war noch in die Serviette vom Flugzeug gepackt, ich hatte den Druckunterschied etwas unterschätzt und plötzlich blaue Finger, als ich hoch oben in der Luft etwas notieren wollte. Für die Stifte ist es ohnehin gut, wenn sie gelegentlich gebadet werden, als ich noch Bauzeichnungen mit Tusche angefertigt habe, mussten die Stifte dafür regelmäßig gereinigt werden.

Auf dem Esstisch steht immer noch der Rest der Adventskerze, die Lieblingshausziege lag mit ihrer Vermutung, dass ich es nicht schaffen würde, sie rechtzeitig abzubrennen, völlig richtig. Nun denn.

In der Küche duftet es: Der Mitbewohner kümmert sich ums Mittagessen. Das ist bestimmt gleich fertig, da lohnt es sich nicht, irgendwas anzufangen. Also blättere ich ein bisschen in der Zeitschrift, in der sich ein Artikel mit der Zukunft unserer Ernährung beschäftigt

Anschließend setze ich mich wieder an den alten Schreibtisch der Lieblingshausziege. Da hier kein Computer steht, fallen mir manchmal Entwürfe leichter. Dieser wird vielleicht ein Text für die abc.etüden bei Christiane, mal sehen, ob ich ihn dieses Mal fertigschreibe.

In der Post sind heute unsere beiden Entdeckerpässe für die Metropolregion Nürnberg.

Gestern kam auf Arte ein langer Beitrag über die Stalinzeit in der ehemaligen UdSSR. Solschenizyn schreibt darüber.

Meine Mutter gab mir alte weiße Tischdecken, die packe ich jetzt zusammen und bringe sie morgen zur Lieblingshausziege nach N.

Tja, das würde ich jetzt gerne, geht aber nicht, noch nicht. Erst muss ich zu einer weiteren Gemeinderatssitzung, in einer anderen Gemeinde. Hoffentlich wird es nicht so spät wie gestern.

12 Bilder vom 12. Januar

Noch bin ich in Hochfilzen, im Pillerseetal, in den Kitzbüheler Alpen auf einer Pressereise. Der Blick aus dem Fenster zeigt: Draußen trainieren schon wieder Menschen für den Langlauf.

Hier in Hochfilzen werden Weltmeisterschaften und Weltcups im Biathlon ausgetragen – daher erinnert vieles im Hotel daran.

Hier steht jedenfalls noch der Weihnachtsbaum, draußen, neben dem röhrenden Hirsch. In der Mitte ist die Kirchturmspitze von Hochfilzen zu sehen.

Achja. Bald ist Abfahrt. Wir warten am Bahnhof Hochfilzen. Das Wetter ist eigentlich viel zu schön…

Der ICE kommt.

Damit ich möglichst viel von der Reise habe, hält der ICE tatsächlich an jedem kleinen Bahnhof. Unterwegs eine dicke Rauchwolke bei klarem Sonnenschein. Was da wohl sonntags gearbeitet wird?

Haltestelle Kitzbühel-Hahnenkamm.

Hinten ist noch die Festung Kufstein zu sehen. Der Schnee allerdings hat sich fast verkrümelt.

Der smaragdgrüne Inn.

Noch ein letzter Blick auf die Berge, hier sind die Wiesen schon fast grün, naja, gelbgrün.

Ab dann wurde es immer diesiger und wolkiger. In München stieg ich in den ICE nach Nürnberg und dort in die S-Bahn nach Forchheim.

Zu Hause hatte ich Hunger – und der Mitbewohner war fleißig gewesen. Diese Leckerbissen gibt es aber erst später, zunächst mussten mir Brot und Käse reichen.

Wer noch mehr Bilder vom 12. Januar sehen möchte, bitte sehr, hier entlang: Bei der Frau mit den Kännchen gibt es viele von ihnen.

Und wer noch mehr Bilder von mir sehen mag, bitte sehr, der kann mir auf Instagram folgen. Dort bin ich ebenfalls unter Jaellekatz zu finden.

12 Bilder vom 12. Dezember

Heute morgen fuhr ich etwas früher los, schließlich lag ein leichter Hauch von Schnee auf den Straßen. Und in Nürnberg blühte die Forsythie. Ob die schon mehr weiß als wir Menschen? Es wird doch noch Winter…

Ja, Nürnberger Zeitung, was macht man mit Mietnomaden? So viele können es ja gar nicht sein, schließlich gibt es nur eine Wohnung, wenn der künftige Mieter nachweist, dass er mehr als ein Hemd besitzt. Was hättest du denn für Vorschläge? Wegsperren? Ausweisen? Unter der Brücke ansiedeln?

Julia aus der Knirpsewelt in Nürnberg, einem Second-Hand-Laden für Baby- und Kinderkleidung, hat von mir ein paar Liköre und Duftkissen bekommen. Wer noch ein kleines Mitbringsel braucht, bitte sehr, da steht es.

An der Ampel stehe ich hinter einem kleinen LKW, das rot-weiße Teil hinten erinnert mich an die Kästchen im Matheheft, die ich so gerne farbig ausgemalt habe – ups, da schaltet sie auf grün und ich muss los…

 

Auf der Rückfahrt ist es immer noch nicht heller, dafür darf ich jetzt ganz erlaubt rechts auf dem Standstreifen fahren.

 

 

Eigentlich stünde heute ein Geburtstagskuchen auf dem Tisch, doch das Geburtstagskind ist im August in die erste eigene Wohnung gezogen. Ich finde aber noch genügend Spuren, so wie dieses Portrait.

Ja, ne, schon klar. Ich zeige euch nicht, wie ein Zimmer aussieht, in dem immer noch genügend Reste herumstehen. Ich denke, im kommenden Jahr werde ich hier alles neu machen…

Unten wird noch Nachschub für den Verkauf mit Etiketten versehen.

Die Gemüsekiste möchte noch aus- und weggeräumt werden. Die Gemüsekiste…

Oh, nee, nicht heute und nicht jetzt. Bügelwäsche mault nicht, kann also warten.

Ich lese jetzt lieber das Buch, das ich gestern von Susanne noch nachträglich zum Geburtstag bekam.

Mit Bierchen dazu. Prost. Der Tag war lang, er darf jetzt enden.

 

Noch viel mehr Bilder vom 12. gibt es bei Caro, bei der es draußen nur Kännchen gibt.

12 Bilder vom 12. November

Auf der Gegenfahrbahn war der Stau – und ich kam daher ganz gut von München nach Nürnberg.

 

Beim Herunterladen der Fotos von der Kamera geriet ich geradewegs wieder in den gestrigen Abend: In der Monacensia, dem literarischen Gedächtnis der Stadt München ist gerade eine Ausstellung über Erika Mann. Dieser Raum ist das ehemalige Atelier des Hauses.

 

Einst in jüdischem Besitz wurde die Villa zwangsenteignet und der Besitzerin blieben gerade einmal vier Stunden, um das Haus zu verlassen.

 

Erinnerungen an einstig hier lebende Menschen…

Ein Bloggerwalk führte durch die relativ kleine und kompakte Ausstellung, das Leben und Wirken von Erika Mann wurde lebendig.

 

Werden Texte von ihr vorgelesen, schweben die Worte frei im Raum.

Zitate als Post-Its auf einer analogen Twitterwall.

 

In Amerika reiste Erika Mann durchs Land, hielt Reden und warnte vor dem Faschismus in Deutschland.

Es wird fotografiert und getwittert.

Alte Dokumente werden aber nur mit Handschuhen berührt.

Das Faksimile einer Tagebuchseite darf ich jedoch in die Finger nehmen.

Das sind zwar keine Bilder von heute, aber großartige Erinnerungen an den gestrigen Abend, und daher schicke ich sie zur freundlichen Frau mit den Kännchen, die alle Bilder sammelt.

12 Bilder vom 12. August

Sieben Jahre, sagt der Mitbewohner, der eher ein Faible für Zahlen hat und bei entgegenkommenden Autos das Nummernschild und nicht den Fahrer registriert. Vor sieben Jahren haben wir uns in echt kennengelernt. Wie die Geschichte vorher so ablief, nun, wer es noch nicht weiß, kann das hier (link) nachlesen.

Auf dem Weg von Hessen nach Franken geht es ein kleines Stück durch Thüringen

Vor sechs Jahren bin ich dann nach Franken gezogen, schließlich hatte der Mitbewohner versprochen, dass er mir seine Heimat ausführlich zeigt. Dass er davon dann vieles selbst noch nicht kannte, nun, da ging es ihm wie vielen anderen gebürtigen Franken. Inzwischen haben wir schon ziemlich viel erlebt und besichtigt, es bleibt jedoch immer noch vieles, was wir hier gerne sehen wollen.

Damals, also vor sechs Jahren, da hätte ich den Fettnäpfchenführer Bayern von Nadine Luck gut brauchen können. Das fing schon bei der Uhrzeit an: Während ich zu denjenigen gehöre, für die Viertel vor sechs oder Viertel nach sieben eine eindeutige Angabe ist, bevorzugte der Mitbewohner das hier gerne genutzte dreiviertel fünf, das dann selbstverständlich nicht 17 Uhr 45 ist, sondern viertel vor fünf. Zum Glück haben wir uns nicht oft verpasst, sondern waren eher gemeinsam unterwegs. Dass südlich der Mainlinie die Franken nicht als Bayern bezeichnet werden wollen, nun, das war mir bisher völlig entgangen.

Nadine Luck: „Der Fettnäpfchenführer Bayern: Die Mass aller Dinge“

Vielleicht lag es auch daran, dass ich bisher hier nur Urlaub gemacht habe, ich meine, da geht es um Erholung und nicht um Integration. Dass die Menschen hier lustige Namen füreinander haben, war mir schnell klar: Möchte ich, dass der Mitbewohner etwas macht, nenne ich ihn einfach: „Machma“, und wenn er mich auf etwas hinweist, sagt er. „Desdo“ zu mir. Selbstverständlich sind die Fettnäpfchen im Land der Franken und Bayern durchaus dicht gesät, passe ich nicht auf, tappe ich prompt hinein. Aber das macht nichts, dafür gibt es eine große Dose „Fett-Weg“, dem Zaubermittel für Fettfleckenentfernung. Im „Fettnäpfchenführer Bayern – Die Mass aller Dinge“ lässt der westdeutsche Jochen aus Wuppertal kaum eines der bereitwillig parat stehenden Fettnäpfchen aus. Anhand der Geschichte von Jochen und seiner Magdalena aus Niederbayern erklärt Nadine Luck sämtliche Fallen, die einem potentiellen Neubayern so begegnen können. Das Buch liest sich süffig, ganz wie ein Prosecco am lauen Nachmittag. Vergnügtes Kichern inbegriffen.

Mitten in Bamberg soll es Gärten geben. Wir suchen noch.

Weil die Lieblingshausziege demnächst in ihre eigenen vier Wände zieht, kramt sie alles zusammen, was sie so brauchen kann. Daher beeile ich mich, schreibe einen Text fertig und wir fahren nach Bamberg. Die in der Innenstadt befindlichen Gärtnereien und Gärten sind ebenfalls Teil des Weltkulturerbes, allerdings weitaus weniger bekannt als die Altstadt mit dem Dom. Das ist auch kein Wunder.

Hinter den großen Toren liegen die Gärten. Sagt der Mitbewohner.

Noch so ein hübsches Haus, auch mit großem Tor.

Obwohl der Mitbewohner einst in Bamberg studiert hat und prinzipiell weiß, wo die Gärtnerstadt liegt, laufen wir nur durch Straßen und suchen einen nicht vorhandenen Eingang. Sicher, es wird ihn geben, nur vor uns hat er sich gut versteckt. Da Montag ist, hat das zugehörige Museum ohnehin geschlossen. Ob in den Reihen Knoblauch oder Zwiebeln stehen, können wir aus der Entfernung ohnehin nicht sehen.

Das Rad ist ordentlich eingewachsen.

Sieht zwar grün aus, endet jedoch wieder am Zaun.

Auf der Fassade ist ein Gewächs aufgemalt. Das kann es ebenfalls nicht sein.

Einen Blick können wir erhaschen, über den Zaun hinweg. Dabei soll sogar ein Rundweg durch die Gärten führen, bis zu einem Aussichtsturm.

Heute ist jedoch die weitere Suche aussichtslos, wir können uns noch nicht einmal entscheiden, ob hier Zwiebel oder Knoblauch wächst.

Gucke da, in Bamberg hats Gondoliere. DAS wäre ja auch noch was…

Dafür war in der Gemüsekiste eine große Gemüsezwiebel, gerade richtig für eine leichte Zwiebelsuppe. Die gibt es gleich – und das waren damit meine zwölf Bilder vom 12. August. Wer mehr davon sehen möchte, bitte sehr, hier entlang: Bei Draußen nur Kännchen gibt noch viele weitere Sammlungen.

Gemüsezwiebel mit mehr als zehn Zentimeter Durchmesser.