Ich ging im Wahalde so für mich hin und wollte nur ein bisschen draußen an der frischen Luft laufen, nichts suchen, nichts finden, mich bewegen, den Schneeflocken lauschen, das Eis auf den Weihern treiben sehen. Wer wie ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, braucht schließlich ein wenig Auslauf, so ab und zu. Wie gesagt, ich wollte nichts finden, aber da lagen unübersehbare, riesige Rollen mit Kabeln drauf herum. Was soll da im Wald passieren? Sollen Reh und Hase, Fuchs und Karpfen miteinander telefonieren? Sollen sie fernsehen, gar internetten Zugang zur Welt bekommen? Soll die Überwachung jetzt überall möglich sein?
Ich schlich mich näher. Schließlich sollten die Kabeltrommeln keinen Schreck kriegen und plötzlich lostrommeln oder -rollen. Und siehe da, kaum kam ich ihnen nahe, flüsterten sie mir ins Ohr: Sie wollten un-be-dingt an der tonarischen Rostparade teilnehmen! Endlich einmal berühmt sein, gesehen werden, bevor sie namen- und klanglos im Erdboden verräumt werden. Ja dann: Vorhang auf!
Oha. Kabeltrommeln im Walde. Wen man da wohl unter Strom und Spannung setzen will? Kein Wunder, dass es dort rostet. Schön gesehen.
Lange können die Kabeltrommeln allerdings noch nicht dort liegen, die Zettel an ihnen sind noch ganz weiß und frisch.
Rost im Wald … bei diesen runden Dingern wohl nicht verwunderlich!
Schönen Sonntag 🙂
Ja, schließlich sind ja die „Reifen“ aus Eisen 🙂
Sonderbar! Wer hat sich wohl diesen Lagerort und aus welchen Gründen ausgedacht?
Das stand leider nicht dabei. Wenn ich das nächste Mal dort unterwegs bin, werde ich mal wieder danach gucken…
Liebe Jaellekatz,
was für ein Waldfund!!! Hoffentlich verschwinden die bald aus der natürlichen Umgebung, bevor sie noch total verrosten und nicht mehr zu gebrauchen sind.
Eine wunderschöne Geschichte erzählst Du,
herzlichst moni
Sie passen nicht hierhin. Deswegen fielen sie mir auch so auf.
Ja, liebe Jaelle, wenn wir sie lassen und ihnen zuhören, haben uns viele Dinge etwas zu erzählen, sogar Kabeltrommeln. Am Anfang dachte ich, dass Du auf Goethes Spuren unterwegs bist und im Walde schon Veilchen und den Frühling suchst. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße Edith
Zwei Tage später sah hier übrigens alles tatsächlich schon nach Frühling aus. 🙂 Dann gibt es bestimmt auch die Veilchen zu sehen.
Das hast du so schön geschrieben, liebe JaelleKatz.
Kabeltrommeln, schön rostig.
Zu was sie doch den Denkapparat anstiften, lach.
Rostige Grüße Bärbel
Als die Lieblingshausziege noch klein war, war sie gerne mit mir unterwegs, weil wir uns da immer Geschichten ausgedacht haben. 🙂
Liebe Jaellekatz,
da können die Kabeltrommeln echt froh sein, dass du deinen Spaziergang gemacht hast und sie nun an der Rostparade teilnehmen konnten :o)
Wer weiß, wie lange die da noch hätten warten müssen bis zur Berühmtheit?
Liebe Grüße, Karina
Vor allen Dingen, weil sie ja irgendwann auf Nimmerwiedersehen im Erdreich verschwinden :-), da hätten sie lange auf ihre Berühmtheit warten können. 😉