Ich soll ein Paar Schuhe wählen, dass sich leichter reinigen ließe, meint der Mann. Wir würden schließlich auf einem Vulkan unterwegs sein. Ja, und? Die Asche liegt doch auf dem Boden? Wenn aber viele Leute umherlaufen, würde sie hochwirbeln. Soso. Ich ziehe trotzdem meine bequemen Schuhe an.
Vor knapp 300 Jahren spuckte die Erde auf Lanzarote Feuer, begrub Dörfer unter sich, hustete giftige Dämpfe, bis das Vieh tot auf den Weiden lag, und bebte, dass nicht nur die Tassen im Schrank klirrten. Sechs Jahre lang dauerten die Ausbrüche der mehr als 100 Vulkane, die es auf Lanzarote gibt, von 1730 bis 1736. Die jüngste Eruption war 1824, ob es die letzte gewesen sein wird, kann niemand vorhersagen.
Jetzt ist hier der Nationalpark Timanfaya.
Gleich hinter dem Visitors Centre fahren wir mit dem Auto in die ehemaligen Lavafelder hinein, für 18 Euro. Wie beim Autoscooter steht bald eine Reihe an Fahrzeugen, in die wir uns einreihen, eines hinter dem anderen. Vor uns steigen Menschen aus, stolpern ein paar Schritte über die Steinbrocken, nehmen kalte Lavabrocken in die Hand.
45 Fahrzeuge sind noch vor uns. Der Wind zerrt und rüttelt am Fahrzeug. Ein Taxi fährt an der Schlange vorbei, gefolgt von einem anderen Auto. Ein Mann joggt hinter den Fahrzeugen her, zückt sein Handy und fotografiert das Kennzeichen des hinteren Autos. Er geht ganz nach vorne, dorthin, wo ein Wächter die Weiterfahrt erlaubt oder die Autoreihe wieder stoppt. Der Wächter steht auf, winkt dem Fahrzeug zu, das sich hinter dem Taxi nach vorne gemogelt hat und bedeutet dem Fahrer, er möge umdrehen.
Er muss wenden, fährt zurück. War einer vom Schiff, meinte der Mann, der sich besser Gesichter merken kann, als ich. Einer von denen, die denken, dass sie was Besseres seien, und nicht in der Reihe mit den gewöhnlichen Leuten warten müssten.
Jetzt sind wir an achter Stelle. Beim nächsten Mal geht es rein.
Ich sehe Flechten auf den Steinen. Die liegen schon länger hier herum, als wir warten.
Wir kommen zu einem Parkplatz, steigen um in den Bus. Denn nur diese dürfen den 14 Kilometer langen Rundweg befahren. Der Busfahrer erzählt Geschichten in drei Sprachen, hält gelegentlich an, nur aussteigen darf niemand. Hier soll alles bleiben, wie es ist. Die Forscher wollen wissen, welche Tiere und Pflanzen sich freiwillig in einer solch feindlichen Umgebung ansiedeln.
Als wir aus dem Bus aussteigen, gießt ein Mann Wasser in Metallröhren, die in den Boden eingelassen sind. Es dauert nicht lange, bis die Hitze unter der Oberfläche das Wasser als Dampf in den Himmel schießt.
Das ist mein Beitrag zu Schwarz/Weiß bei Mariusz und zur Weekly Photo Challenge: „Spare“.
Wer auf den Link klickt, kann sich die Bilder der anderen Teilnehmer anschauen.
Er gefällt mir gut, Dein Post, liebe Jaelle.
Meine Tochter war auch auf Lanzarote.
Aber von Dir weiß ich das nun mit dem Dampf
aus den Rohren. Und für Mariusz liegt bei mir
auch noch etwas auf Entwurf.
Liebe Grüße
Edith
Direkt unter der Erdoberfläche ist es dort noch richtig heiß: An einer anderen Stelle haben die Parkmitarbeiter einfach trockenes Gestrüpp in ein Erdloch gesteckt, das dann zu brennen anfing.
Du hast richtig Interessante Tag gehabt …
so ein Wulkan von ganz nähe … muss wirklich spannend sein .
Obwohl der liegt seit Langen im wartestellung und seine Heisse Lawa „sitzt“ ganz Tieff unter der Erde … aber es ist Gut so wie es ist . Die Mänschen Brauchen bestimmt keine neue Eruption
Schöne Grüsse Marius ( übrigens Mariusz ist das Polnische „Version“ von den namen Marius und die trage ich auch in meine geburtsurkunde 🙂 )
Sooo tief unter der Erde sitzt da die heiße Lava wohl nicht: Der Nationalparkführer kratzte ein paar Körnchen aus einer Steinwand, die habe ich schnell wieder fallen gelassen, weil sie so heiß waren. 🙂
Der Mann mit dem Eimer gefällt mir am besten und ich finde die rote Tönung der Erde fast zu schade für s/w 😉 Aber trotzdem ein gut gelungener Beitrag 😉
Ja, da ist wenigstens ein wenig Bewegung, sonst ist auf der Lava ja nicht viel zu sehen 😉
Ich war dort auch vor mehr als 20 Jahren, vllt eine gute Gelegenheit gleich mal die alten Fotos zu suchen und anzusehen.
LG
Andrea
So Steine und kalte Lava dürften auch nach zwanzig Jahren noch recht ähnlich aussehen. 🙂 Also sind die Fotos so aktuell, wie gerade frisch entstandene 😉
Diese Vulkanlandschaft ist sehr interessant finde ich.
Da hattest du/ihr ja spannende Tage..
Autsch ja Lava so direkt ist heiss..
Feine Fotos..
Liebe Grüsse
Elke
Schei t wirklich eine interessante Gegend zu sein. Als ich mir zuerst nur die ersten Bilder angesehen habe dachte ich mir „war Frau Jaelle Katz jetzt auf dem Mond! ?
Dann hab ich deinen Bericht gelesen, klasse wie auch deine Aufnahmen. Danke fürs mitnehmen.
Immer wieder erstaunlich die Welt. Ich glaub ich hätte ziemliche Angst, wenn ich neben Lava stehen würde. Da könnten doch immer unvorhersehbare Dinge passieren oder nicht? Die Gewalt der Natur ist immer unergründlich!
Hast du da keine Angst gehabt? Oder nicht mal eine mulmiges Gefühl?
Ich hoffe allerdings du hatte trotz meiner Bedenken einen wundervoll Tag gehabt.
LG Ted M.
I can’t read it, but the photos certainly work for the theme.
janet